Laboratorien
Hier finden Sie sämtliche Laboratorien, die die jeweiligen Testanalysen anbieten. Es gibt folgende Testanalysen:
- molekularbiologische Tests (MTB)
- Analyse durch Bluttest (Interferon-Gamma aka IGRA)
- ELISpot und Durchflusszytometrie
Therapeutic Drug Monitoring antituberkuloser Medikamente
Pharmakologie-Labor CHUV Lausanne
(Aktualisiert am 18. Februar 2020)
Das Labor der klinischen Pharmakologie PCL8 CHUV Lausanne, informiert Sie darüber, dass die Plasmaspiegelbestimmung antituberkuloser Medikamente gegen Mycobacter empfindliche MDR- und XDR-Stämme, routinemässig durch Flüssigchromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) in Lausanne durchgeführt werden.
Die LC-MS / MS-Technik ermittelt die Bestimmung folgender TB-Medikamente:
• Bedaquilin
• Cycloserin
• Clofazimin
• Delamanid *
• Ethambutol
• Isoniazid *
• Levofloxacin
• Linezolid
• Moxifloxacin
• Pretomanid
• Pyrazinamid
• Rifabutin
• Rifampicin
• Rifapentin
• Sutezolid
• Streptomycin
* Metabolit auch dosiert
Das Labor nimmt am internationalen externen Qualitätskontrollprogramm gegen Tuberkulose Medikamente teil (www.skml.nl/en/home).
In der Praktik:
- Die für die Blutentnahme empfohlenen Zeiten (z.B. Spitzenspiegel, Talspiegel, Zeitspanne usw.) sind auf dem Auftragsformular neben jedem Medikament anzugeben.
- Die Blutproben (2,6 ml EDTA; für die Neonatologie: 1 gut gefüllte Microvette® EDTA) sind zusammen mit dem sorgfältig ausgefüllten Auftragsformular (Zeit, Datum, Posologie der letzten Medikamenteneinnahme usw.) so schnell wie möglich ins Labor Ihres Krankenhauses zu senden.
- Die Blutproben müssen unverzüglich (15-30 Minuten) im Labor zentrifugiert und Plasma abgenommen werden. Plasmen sollten idealerweise bei -80° C (oder -20° C) eingefroren werden, bevor sie auf Trockeneis in einer sicher verschlossenen Sagex-Schachtel (Styropor) an folgende Adresse verschickt werden (nicht am Ende der Woche):
Réception des laboratoires
BH 18
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
CH-1011 LAUSANNE
SCHWEIZ
Diese Leistung des CHUV zielt darauf ab, einen erleichterten Zugriff der Ergebnisse der Plasmakonzentrationen aller antituberkulosen Medikamente und damit eine optimale Behandlung zu gewährleisten.
Das PCL8 Labor steht für weitere Informationen zur Verfügung (021 314 42 71 / pcl8@chuv.ch). Informationen über die Analysen (pre-Analytik usw.) finden Sie auf der Seite CHUV/analyses
Formular https://www.chuv.ch/fr/fileadmin/sites/dl/documents/dml_pcl_tauxplasm_anti_tbc.pdf
Institut für klinische Chemie Zürich
(Aktualisiert am 19. Juli 2021)
Das Institut für klinische Chemie misst mit über 10-jähriger Erfahrung folgende TB-Medikamente:
• Isoniazid
• Pyrazinamid
• Ethambutol
• Rifampicin und Metabolit
• Rifabutin
• Levofloxacin
• Moxifloxacin
• Bedaquilin*
• Cycloserin*
• Linezolid*
* Analyse ausserhalb des akkreditierten Bereiches
Das Institut nimmt an internationalen externen Qualitätskontrollprogrammen (SKML) teil.
Informationen zu den Analysen finden sich unter vademecum.usz.ch.
Auftragskarten können hier bezogen werden: https://www.usz.ch/fachbereich/klinische-chemie/angebot/klinisch-chemische-labordiagnostik/#auftragskarten
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Universitätsspital Zürich
Institut für klinische Chemie
Rämistrasse 100
8091 Zürich
044 255 22 68
ikc.medtox@usz.ch
IGRA und Tuberkulintest
Informationen zum IGRA
Der IGRA ist ein Bluttest zur Detektion eines möglichen Kontaktes mit dem Mycobacterium tuberculosis. Es ist kein Test zur Erkennung einer aktiven Tuberkulose, sondern zur Erkennung einer latenten Infektion.
IGRAs (zwei kommerzielle Tests sind derzeit bei Swissmedic registriert) weisen nur zwei (oder drei) Peptide von pathogenen Spezies des M.-tuberculosis-Komplexes nach. Diese Peptide kommen bei M. bovis BCG und M. microti nicht vor (sind jedoch vorhanden in M. marinum, M. kansasii und M. szulgai). Die Ergebnisse von IGRA-Bluttests werden daher durch eine frühere BCG-Impfung oder die häufigsten Umweltmykobakterienarten nicht beeinflusst. Gegenüber dem Tuberkulinhauttest weisen IGRAs eine vergleichbare Sensitivität, jedoch eine höhere Spezifität auf.
Momentan sind beim Test auf eine latente Infektion drei Strategien möglich:
• Nur IGRA als einziger Test
• Nur Tuberkulinhauttest als einziger Test (Kontaktpersonen unter fünf Jahren)
• Tuberkulinhauttest mit anschliessender IGRA Bestätigung eines positiven Ergebnisses
Im Allgemeinen ist ein IGRA bei vergleichbarer Sensitivität spezifischer als der Tuberkulinhauttest, insbesondere bei BCG-geimpften Personen. Daher verlässt man sich bei Erwachsenen immer häufiger ausschliesslich auf einen IGRA. Bei BCG-geimpften Kindern unter fünf Jahren mag der alleinige Einsatz eines IGRA besonders vorteilhalt erscheinen. Aufgrund einer relativ hohen Rate an nicht verwertbaren Ergebnissen und der Schwierigkeiten mit der Entnahme von venösem Blut bei Kleinkindern (siehe unten) kann jedoch keine allgemeine Empfehlung zur Verwendung von IGRAs anstelle des Tuberkulinhauttests bei dieser Altersgruppe ausgesprochen werden. IGRAs können allerdings in ausgewählten Fällen und in Situationen, in denen der THT nicht verfügbar ist, zum Einsatz kommen.
Informationen zum Tuberkulintest
Der Tuberkulintest ist ein Hauttest zur Detektion eines möglichen Kontaktes mit dem Mycobacterium tuberculosis. Es ist kein Test zur Erkennung einer aktiven Tuberkulose, sondern zur Erkennung einer latenten Infektion.
Der Tuberkulintest prüft die Reaktion von Mykobakterien-spezifischen Gedächtnis-T-Zellen. Dabei kommt es nach vorangegangenem Kontakt mit mykobakteriellen Antigenen zur Bildung eines zellulären Infiltrats, was sich als Induration an der Injektionsstelle messen lässt.
Der Tuberkulintest wird insbesondere für Kinder < 5 Jahre für die Suche nach einer möglichen Tuberkulose-Infektion im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen, bei HIV-Infektion oder als Ausgangsuntersuchung vor einer immunsuppressiven Behandlung verwendet.
Verfügbarkeit
Für den Tuberkulintest ist das Präparat Tuberkulin PPD RT23 in der Schweiz zugelassen, es wurde aber 2017 von der Herstellerfirma vom Schweizer Markt zurückgezogen. Gemäss Rückmeldungen der beiden Lieferanten in Deutschland ist Tuberkulin Stand März 2022 ohne Probleme lieferbar und in genügend hoher Menge verfügbar.
Import ohne Sonderbewilligung von Swissmedic
Das Tuberkulin PPD RT23 SSI 2 T.E., Injektionslösung 10x oder 1x1.5ml (Hersteller Pharmore GmbH) kann von einer Apotheke direkt bei folgenden Firmen bestellt werden:
Das Tuberkulin wird gekühlt per Post Express versandt.
Die Bestellung kann per Mail, Fax oder telefonisch erfolgen. Neukunden werden im System hinterlegt und müssen ihre Betriebserlaubnis an Runge Pharma senden. Erstbestellungen sollten schriftlich erfolgen.
Die Lieferung in die Schweiz kann bei beiden Firmen innerhalb weniger Tage erfolgen. Da das Tuberkulin gekühlt werden muss sollte nicht vor einem Wochenende bestellt werden, wenn niemand vor Ort ist um das Tuberkulin entgegen zu nehmen.
Gemäss unseren Informationen ist dafür von Swissmedic keine Sonderbewilligung notwendig.
BCG-Impfung in der Schweiz
Die BCG-Impfung wird bei Kindern und Erwachsenen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz nicht empfohlen.
Der Schweizerische Impfplan 2018 (www.bag.admin.ch/impfplan),herausgegeben vom Bundesamt für Gesundheit und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF/CFV), legt fest:
«Die BCG-Impfung wird nur für Neugeborene und Säuglinge unter 12 Monaten empfohlen (Risiko für die Entwicklung einer disseminierten Tuberkulose), welche ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung haben. Es sind Säuglinge, deren Eltern aus einem Land mit hoher Tuberkuloseinzidenz stammen und die dorthin zurückkehren. Als Grenzwert wird eine Inzidenz > 50 Fälle pro 100'000 Einwohern und Jahr empfohlen (https://www.who.int/teams/global-tuberculosis-programme/data/). Aufenthalte von beschränkter Dauer (z.B. Ferien) stellen keine Impfindikation dar.»
Gegen andere Tuberkuloseformen ist die Schutzwirkung bei Säuglingen und Kleinkindern zwar geringer, aber immer noch beachtlich, während die Impfung bei älteren Kindern und Erwachsenen im Durchschnitt einen viel geringeren Schutz bietet, allerdings mit einer grossen Schwankungsbreite, von ganz fehlendem bis zu 80%igem Schutz bei Erwachsenen. Die Gründe für den unvollständigen und häufig Schwankungen unterworfenen Impfschutz sind nach wie vor unklar; offenbar liegt dies jedoch eher an der Art des Schutzes, den Mykobakterien induzieren (durch Effektor-T-Zellen und nicht durch zentrale Gedächtnis-T-Zellen vermittelte Immunität) sowie möglicherweise auch an den Wechselwirkungen mit unterschiedlichen Umweltmykobakterienarten als an der Unwirksamkeit des Impfstoffs.
Die WHO empfiehlt im Rahmen des erweiterten Impfprogramms in Ländern mit hoher Tuberkuloselast die BCG-Impfung bei der Geburt oder zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Leben.