Der Konsum von Wegwerf-E-Zigaretten (Vapes) nimmt massiv zu. Besonders beängstigend ist die Zunahme bei Kindern und Jugendlichen. Eltern und Lehrpersonen sind ratlos. Die von der Lungenliga Tessin mitentwickelte Plattform «Vapefree.info» bietet ihnen nun die notwendigen Werkzeuge, um das Phänomen besser zu verstehen und anzusprechen.
So verlockend die bunten Vapes aussehen, so unberechenbar sind ihre gesundheitlichen Risiken. Aufgrund des hohen Nikotingehaltes machen sie rasch süchtig und erleichtern den Einstieg in den Tabakkonsum. Zudem enthalten Wegwerf-E-Zigaretten verschiedene toxische und krebserregende Substanzen. Bei Kindern und Jugendlichen hat der Konsum massiv zugenommen. Oft vapen Kinder bereits, bevor sie in die Pubertät kommen.
Ein Viertel aller 15-Jährigen hat im letzten Monat eine Einweg-E-Zigarette geraucht
Die Verkaufszahlen belegen die Entwicklung. Beruft man sich auf die Angaben der Händler, sind die Verkäufe von Einweg-E-Zigaretten allein im Jahr 2022 um bis zu 2‘200 Prozent gestiegen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kommt die Vielfalt an Farben und fruchtig-süssen Aromen der gestylten Produkte besonders gut an. Das Marketing der preisgünstigen Vapes richtet sich genau an diese Zielgruppe: Viele Teenager haben sie schon ausprobiert oder konsumieren sie regelmässig. Gemäss der HBSC-Studie haben 25 Prozent der 15-Jährigen in den letzten 30 Tagen eine Einweg-E-Zigarette geraucht.
Kinder können Einweg- E-Zigaretten legal am Kiosk kaufen
In den meisten Schweizer Kantonen fehlt zum jetzigen Zeitpunkt eine gesetzliche Regulierung: Einweg-E-Zigaretten unterliegen dem Lebensmittelgesetz und können legal von Kindern gekauft werden.
Grosse Belastung für die Umwelt
Aufgrund der elektronischen Bestandteile sind Einweg-E-Zigaretten aufwändig zu recyceln und gehören in den Elektroschrott. Falsch entsorgt oder gar achtlos weggeworfen (Littering), sind die giftigen Inhaltsstoffe wie Lithium eine grosse Belastung für die Umwelt.
Plattform für Eltern und Lehrpersonen
Längstens ist das Thema «Einweg-E-Zigaretten» auch in Schulen und Familien angekommen. Den Eltern und Lehrpersonen fehlten bisher einfache und verlässliche Informationen sowie konkrete Tipps, wie sie das Thema ansprechen sollen. Vapefree.info schliesst diese Lücke: Die von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz und der Lungenliga Tessin entwickelte Informationsplattform wird vom Tabakpräventionsfonds im Rahmen des Programms Free.Fair.Future unterstützt. Die Inhalte stehen in drei Landessprachen zur Verfügung und richten sich speziell an Lehrpersonen, Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen. Die Lungenliga nimmt die zentrale Rolle der Multiplikatorin ein und sensibilisiert mittels Informationsoffensive. Das Ziel: Bezugspersonen sind informiert und können auf Augenhöhe mit den Kindern und Jugendlichen über Einweg-E-Zigaretten reden.
Kontakt
Lungenliga Schweiz, media@lung.ch
Die Lungenliga
Seit über 125 Jahren setzt sich die Lungenliga dafür ein, dass Menschen mit Lungen- und Atemwegserkrankungen möglichst selbständig und ohne Beschwerden leben können.
Die Lungenliga ist eine nationale, nicht gewinnorientierte Gesundheitsorganisation. Sie engagiert sich in der Gesundheitsförderung und Prävention, bildet Fachpersonen aus und fördert Forschungsprojekte.
Die Lungenliga begleitet über 114 000 Patientinnen und Patienten an 61 Standorten in der ganzen Schweiz. Die 17 kantonalen und regionalen Lungenligen und die Dachorganisation Lungenliga Schweiz beschäftigen insgesamt rund 800 Mitarbeitende.
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